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Globalfoundries investiert 1,1 Milliarden Euro in Expansion

Chiphersteller Globalfoundries will sein Werk in Dresden für 1,1 Milliarden Euro ausbauen (Archivbild).  / Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Chiphersteller Globalfoundries will sein Werk in Dresden für 1,1 Milliarden Euro ausbauen (Archivbild). / Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Mit seinem Projekt «Sprint» will Chiphersteller Globalfoundries in Dresden seine Produktion beschleunigen. Der Bundeskanzler ist dabei, als die Pläne vorgestellt werden

Der Chiphersteller Globalfoundries (GF) will rund 1,1 Milliarden Euro in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten am Standort Dresden investieren. Statt derzeit 950.000 Wafer pro Jahr sollen ab Ende 2028 dann 1,1 Millionen ausgeliefert werden, teilte das Unternehmen mit. Es informierte im Beisein von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) über die Pläne. Die Produktionsfläche soll um 5.000 Quadratmetern wachsen. Mit den Arbeiten wurde bereits im Juni 2025 begonnen. 

Schon heute ist GF mit einer Reinraumfläche von 60.000 Quadratmetern das größte Halbleiterwerk Europas. Hier arbeiten rund 3.000 Mitarbeiter. Sie stellen nicht nur Chips für die Automobilindustrie her, sondern auch für Smartphones, Anwendungen in den Bereichen Cyber-Security, Mobile Banking und die 5G-Technologie.

GF will mit Projekt «Sprint» Produktionstempo erhöhen

Das Erweiterungsprojekt mit dem Namen «Sprint» soll maßgeblich durch den Bund und das Land Sachsen unter den Regeln des European Chips Act gefördert werden. Eine endgültige beihilferechtliche Genehmigung der EU-Kommission steht aber noch aus. Auch deshalb wird dem Besuch von Merz bei GF großes Gewicht beigemessen. GF hat nach eigenen Angaben seit 2009 mehr als 10 Milliarden Euro in den Dresdner Standort investiert. 

Mehr Chips für Verteidigungssektor und Luft- und Raumfahrt

Mit dem Ausbau will GF mehr Schaltkreise für Europas Verteidigungssektor, für kritische Infrastrukturen sowie für Luft- und Raumfahrt herstellen. Zudem möchte der Auftragsfertiger sein «Shuttle»-Geschäftsfeld ausbauen. Das betrifft Wafer, die sich jeweils mehrere Firmen, Universitäten oder Kleinkunden teilen, um Prototypen und Kleinserien von selbstentwickelten Chips zu bekommen. GF hat nach eigenen Angaben GF etwa 300 Kunden weltweit, das Dresdner Werk allein rund 120. 

Sprint-Projekt als Bekenntnis zum Industriestandort Deutschland

«Das Sprint-Projekt ist ein Bekenntnis zum Industriestandort und zum Innovationsstandort Deutschland - und vor allem zur Souveränität unseres Landes und Europas», sagte Merz. Die Investition setze ein Signal, dass Deutschland aktiv die Entwicklung des globalen Halbleitermarktes mitgestalten wolle. Der Bund stelle mit der nationalen Mikroelektronik-Strategie die Weichen dafür, diese Stärken weiter auszubauen. Man spreche von einer Schlüsseltechnologie, weil sie der Schlüssel für die Zukunft bedeute.

Merz: «Trauen wir uns einfach mal etwas zu.»

Merz zufolge wird sich Deutschland in seiner Innovationspolitik künftig auf sechs Schlüsseltechnologien konzentrieren. Neben der Mikroelektronik betreffe das die Bereiche Künstliche Intelligenz, Quantentechnologie, Biotechnologie, Fusionstechnologie, klimaneutrale Energieerzeugung und Technologien für klimaneutrale Mobilität. «Investieren wir, forschen wir, produzieren wir. Trauen wir uns einfach mal etwas zu.» 

Nach den Worten von Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) wird sich Deutschland im internationalen Wettbewerb der Halbleiterbranche nicht «abkochen» lassen. «Wenn das so ist, dass in anderen Teile der Welt subventioniert wird, dann werden wir Möglichkeiten und Maßnahmen finden, dass wir dem auch entsprechen können und dass wir uns da wehren können.» 

GF-Hauptgeschäftsführer Tim Breen erinnerte an die jüngsten Chip-Engpässe in der Autoindustrie. Das zeige, wie anfällig globale Chip-Lieferketten tatsächlich seien. Die Expansion in Dresden sei ein weiterer Schritt in der Strategie von GF, diese Herausforderungen gezielt anzugehen. Man stärke die Rolle von GF als «widerstandsfähiger und vertrauenswürdiger Partner für Kunden in kritischen Industrien».

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