In einer Stellungnahme vom Mittwoch hat das ZDF auf die Forderung des Moritzburger Grundsteuerrebellen Torsten Küllig reagiert, den Washington-Chef des ZDF Elmar Theveßen abzulösen. Diese Kritik basiert auf den Äußerungen des Journalisten in der Sendung „Markus Lanz“ vom 11. September 2025, in der das Attentat auf den US-Aktivisten Charlie Kirk behandelt wurde.
Die ZDF-Redaktionen habe die Zuschrift, die an den Intendanten des ZDF, Norbert Himmler, gerichtet war, ernst genommen und sich um eine umfassende Antwort bemüht, hieß es. In dem Schreiben wird betont, dass bei der Berichterstattung nach einem Attentat eine besondere Sensibilität notwendig sei, sowohl in der Wortwahl als auch in der journalistischen Einordnung. Elmar Theveßen habe in seiner Analyse von Kirks politischen Ansichten dessen provokante und extremistische Äußerungen aufgegriffen, unter anderem auch solche zur Homosexualität. Ein Beispiel ist Kirks Aussage, dass Homosexuelle gesteinigt werden müssen. Solche drastischen Bemerkungen wurden von Theveßen jedoch nicht so differenziert dargestellt, wie es erforderlich gewesen wäre. Dies hat zu Unmut und Besorgnis in der Öffentlichkeit geführt.
In der Beantwortung der Zuschrift gibt das ZDF an, dass Elmar Theveßen bedauert, an dieser Stelle zu faktisch formuliert zu haben und nicht näher auf die Kontextualisierung von Kirks Äußerungen eingegangen zu sein. Das ZDF erkennt an, dass die Diskussion über Gewalt und Extremismus in einem sensiblen Kontext geführt werden muss.
Das ZDF hebt hervor, dass ihre Redaktionen und Korrespondenten stets bemüht sind, mit größter Sorgfalt zu arbeiten und dass sie sich der Verantwortung, die sie gegenüber ihrem Publikum haben, bewusst sind. Kritische Anmerkungen von Zuschauern werden ernst genommen und als Teil eines konstruktiven Dialogs betrachtet, der zur Verbesserung der journalistischen Standards beiträgt.
Des Weiteren wird in der Stellungnahme betont, dass Theveßen während der Sendung auch klarstellte, dass Kirk sich nicht zu Gewalt aufgerufen hat und bereit sei, sich der Debatte zu stellen. Diese Differenzierung ist wichtig, wird aber in der öffentlichen Wahrnehmung oft nicht ausreichend gewürdigt.
Mit dieser Antwort möchte das ZDF auch deutlich machen, dass die Kritik dazu beitragen kann, die journalistische Arbeit weiter zu schärfen und die Berichterstattung sensibilisiert zu gestalten. Ein solches Engagement für qualitativ hochwertigen Journalismus und die Reflexion über gemachte Fehler sind wesentliche Voraussetzungen für die Glaubwürdigkeit und Relevanz eines öffentlich-rechtlichen Mediums.
Torsten Küllig, Chef der Moritzburger Grundsteuerrebellen und Mitglied der ständigen Publikumskonferenz der öffentlichen Medien e. V., hält die Antwort des ZDF für enttäuschend. "Wagenburgmentalität ist aber keine langfristig tragbare Strategie. Wäre der Sender unseren Vorschlag ernsthaft nachgekommen, hätte es nicht nur den öffentlichen Druck reduziert, es hätte auch die Chance eröffnet, bei den Zuschauern verloren gegangenes Vertrauen und Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen. So aber setzt sich für mich immer mehr die Gewissheit durch: Afuera ZDF!"
Der Ruf "Afuera" geht auf den Argentinischen Präsidenten Javier Milei zuück. Afuera heißt Raus. Milei möchte mit libertären Methoden, mit dem Beenden des inflationären Geldruckens, mit dem Rückbau des Staates und Herunterfahren von Subventionen die jahrzehntelange Krise des Landes beenden.