Im Kreis Meißen sind viele Wohngebäude sanierungsbedürftig. Von den rund 128.000 Wohnungen im Landkreis sind 67 Prozent bereits 45 Jahre oder älter. Dies zeigt eine aktuelle Analyse des Pestel-Instituts. Rund 85.800 Altwohnungen benötigen dringend eine Sanierung.
Ein zentraler Punkt bei der Analyse ist der hohe Energieverbrauch. Matthias Günther vom Pestel-Institut erklärt, dass Haushalte, die hohe Kosten für Heizung und Warmwasser haben, unter Druck stehen, energetische Sanierungen durchzuführen. Der Energieverbrauch in Meißen liegt durchschnittlich drei Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt, was die Notwendigkeit von Sanierungen unterstreicht.
Das Ziel ist es, den Gebäudebestand in Deutschland bis 2045 klimaneutral zu gestalten. Für den Landkreis Meißen bedeutet das, dass pro Jahr Sanierungskosten von etwa 419 Millionen Euro anfallen können, allein für energetische Verbesserungen. Diese Summe wird über 20 Jahre angesammelt, was die finanziellen Herausforderungen für Hauseigentümer verdeutlicht. Der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel spricht von einem „Mammut-Projekt“ und fordert von der Politik mehr finanzielle Unterstützung für private Eigentümer. Es wird betont, dass ohne entsprechende Förderungen viele Hauseigentümer nicht in der Lage sein werden, die notwendigen Sanierungen durchzuführen.
Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass eine umfassende Sanierung oft kostengünstiger ist als eine stufenweise Vorgehensweise. Die Fokussierung auf energetische Renovierungen, wie Dachdämmung und neue Isolierfenster, sollte oberste Priorität haben, um Heizkosten zu senken und die Lebensqualität der Bewohner zu steigern.
Neben den energetischen Maßnahmen ist auch der altersgerechte Umbau von Bedeutung, um seniorengerechte Wohnungen zu schaffen. Hauseigentümer wird geraten, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um einen altersgerechten Lebensraum zu sichern.