Kakophonie. Dieses Wort trifft es wohl am besten. Es bezeichnet Laute und Geräusche, die besonders hart, unangenehm oder unästhetisch klingen. Vielleicht auch durcheinander. Das Gegenteil davon ist die Euphonie. Doch Dresdens sechsköpfige Bürgermeisterriege, die unterschiedlichen Parteien angehören, widersprechen schon mal gern ihren Chef, dem Oberbürgermeister, und auch sich selbst untereinander. Eine schöne Kakophonie.
Der Mann, der eigentlich für Einstimmigkeit in der Außendarstellung der Stadt Dresden sorgen soll, heißt Daniel Heine. Er macht diesen Job jetzt schon elf Monate und stellte sich diese Woche im Dresdner Presseclub vor. Studiert hatte er in Mittweida und Leipzig, und ist ein richtiger Amtsmann. Er war im Umweltamt, in der Wirtschaftsförderung und dann im Presseamt, wo er für den Onlineauftritt zuständig war. Jetzt ist er Chef von etwa 25 Mitarbeitern, das gesamte Presseamt inklusive der Protokollabteilung.
Es kam gleich ziemlich dicke für Heine, die eingestürzte Carolabrücke, der Umzug ins neue Stadtforum und die Gedenkverdunstungen zum 13. Februar beschäftigten ihn ausreichend. Doch Heine lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen. Auch von Nachfragen aus den Reihen des Presseclubs nicht (übrigens eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der Deutschen Public Relations Gedsellscjhaft, Moderation Andreas Weller). Nein, sagte Heine, er sei nicht Sprecher des OB, sondern der gesamten Stadtverwaltung. Und wenn die uneins ist? Na, das ist eben Demokratie, sagt Heine, ein Dirigent der Vielstimmigkeit.
Text: Ulf Mallek