Die Landeshauptstadt Dresden hat den Planungsauftakt für den Wiederaufbau der historischen Carolabrücke eingeläutet. Vier Ingenieurbüros wurden beauftragt, ihre Entwürfe bis Mai 2026 zu präsentieren. Das Projekt bietet der Bevölkerung die Möglichkeit zur aktiven Teilnahme an der Planung.
Die Arbeitsgemeinschaft bestehend aus FHECOR Deutschland GmbH und Planungsgesellschaft mbH TSSB Berlin, Ingenieurbüro GRASSL GmbH München, Leonhardt, Andrä und Partner Beratende Ingenieure VBI AG aus Dresden sowie Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH Frankfurt am Main wird die neuen Entwürfe erarbeiten.
Vorstellung und Bürgerbeteiligung
Am 17. Dezember 2025 stellten sich die vier beauftragten Planungsbüros dem Beteiligungsgremium vor. Dieses Gremium, welches aus verschiedenen Vertretern von Verbänden, Stadträtinnen und Stadträten sowie Vereinen besteht, unterstützt die Planung und Umsetzung des Brückenbaus. Die Planer besprachen die nächsten Schritte und die Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung mit der Stadt.
Planungsfortschritt und Anforderungen
Aktuell befinden sich die Planer in der Grundlagenermittlung (Leistungsphase 1), in der sämtliche Anforderungen des Bauherrn erfasst werden. In der kommenden Vorplanung (Leistungsphase 2) erstellen die Büros das eigentliche Planungskonzept. Dabei sind diverse Aspekte zu berücksichtigen, wie etwa der Schutz von Flora und Fauna, Denkmalschutz und Umweltschutzmaßnahmen. Diese umfassenden Anforderungen erfordern zahlreiche Abstimmungen und Gespräche mit verschiedenen Ämtern.
Erste Bürgerbeteiligung im März 2026
Die Bevölkerung von Dresden wird aktiv in die Planungen einbezogen. Ein öffentliches Dialogformat findet am 18. März 2026 im Stadtforum statt, bei dem Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, mit den Planungsbüros in den Austausch zu treten. Die genauen Details zur Veranstaltung werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Entwurfspräsentation und Bewertung
Die vier Planungsbüros müssen bis Mai 2026 ihre Entwürfe vorlegen. Diese Entwürfe werden von Fachleuten in den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Architektur und Denkmalschutz beurteilt. Eine mehrwöchige Bürgerbeteiligungsphase folgt, um das Feedback der Öffentlichkeit einzuholen. Die gesammelten Ergebnisse sowie fachlichen Bewertungen werden dem Begleitgremium präsentiert, das diese Informationen in seine Empfehlungen an den Stadtrat einfließen lässt.
Statements der Planungsbüros
Jedes der vier beauftragten Büros brachte eigene Perspektiven und Motivationen in den Auswahlprozess ein. Die FHECOR Deutschland GmbH und die TSSB Planungsgesellschaft mbH betonten die historische und aktuelle Bedeutung der Carolabrücke und wollen einen Erlebnisraum schaffen, der über eine einfache Verkehrsverbindung hinausgeht.
Das Ingenieurbüro GRASSL GmbH erklärte, dass sie zeitgemäße Infrastruktur und kulturelles Erbe verbinden wollen. Sie streben eine Lösung an, die sowohl funktional als auch attraktiv ist und die Innenstadt von Dresden aufwertet.
Leonhardt, Andrä und Partner betonen die lokale Verbundenheit und die Erstellung einer Brücke mit hoher Aufenthaltsqualität für Fußgänger. Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH sieht die Carolabrücke als integralen Bestandteil des urbanen Gefüges und möchte ein beeindruckendes Bauwerk schaffen, das auch gestalterisch überzeugt.
Fazit
Der Wiederaufbau der Carolabrücke in Dresden stellt ein wichtiges Projekt dar, das nicht nur die Verkehrsvernetzung verbessert, sondern auch die Lebensqualität in der Stadt steigern soll. Die Einbeziehung der Bürger in den Planungsprozess ist ein essenzieller Schritt, um die Akzeptanz und die Bedürfnisse der Dresdnerinnen und Dresdner zu berücksichtigen.