loading

Los mensajes se cargan...

Kretschmer: EU-Beschluss zu russischem Gas Fehlentscheidung

Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer hält den kompletten Verzicht der EU auf russisches Gas für eine Fehlentscheidung. / Foto: Robert Michael/dpa
Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer hält den kompletten Verzicht der EU auf russisches Gas für eine Fehlentscheidung. / Foto: Robert Michael/dpa

Michael Kretschmer, Sachsens Regierungschef, hat den EU-Beschluss zum Verzicht auf russisches Erdgas als unverständlich bezeichnet. Er fordert, nach einem Waffenstillstand wieder Energie aus Russland zu beziehen.

Michael Kretschmer, der Regierungschef Sachsens von der CDU, bezeichnete den EU-Beschluss, vollständig auf russisches Erdgas zu verzichten, als unverständlich. In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur äußerte er, dass er diesen Schritt als Fehlentscheidung betrachte. Man könne mittlerweile beobachten, dass sich die Situation in Richtung eines Waffenstillstands entwickle, was hoffentlich den Weg zu einer neuen Ära ebne. "Warum man jetzt so einen Beschluss fassen muss, verstehe ich nicht."

Die EU strebt bis Ende 2027 Unabhängigkeit von russischem Gas an

Bis spätestens Ende 2027 möchte die EU gänzlich unabhängig von russischem Erdgas werden. Dieser Beschluss ist das Ergebnis einer Einigung zwischen den Regierungsvertretern der Mitgliedstaaten und dem Europaparlament, die im Kontext des Ukraine-Kriegs zustande kam.

Kretschmer äußerte: "Es ist doch vollkommen klar, dass, wenn sich die Zeiten ändern und Frieden einkehrt, vielleicht auch eine andere Führung in Russland an die Macht kommt, solche Beschlüsse überdacht werden sollten. Was soll dieses Einmauern?" Er erklärte weiter, dass man von einer Energiequelle unabhängiger werden wolle und dass nach Beendigung des Krieges die Möglichkeit bestehe, sich zu diversifizieren.

Kretschmer kritisiert den Beschluss als Symbolpolitik

„Mir erschließt sich das nicht“, sagte Kretschmer und verwies darauf, dass LNG-Gas, welches einen Teil der früheren Importe aus Russland ersetzt, einen hohen CO2-Fußabdruck aufweise. Der sächsische Ministerpräsident sieht in dem Beschluss eine Politik, die hauptsächlich darauf abzielt, Symbole zu setzen: „Ich glaube nicht, dass das in die richtige Richtung geht.“

Kretschmer hat bereits zuvor wiederholt betont, dass nach einem Ende der Kämpfe in der Ukraine wieder Energie aus Russland bezogen werden sollte. "Unser Interesse muss sein, nach einem Waffenstillstand wieder in den Import von Energielieferungen aus Russland einzutreten", äußerte er kürzlich. In Zukunft müsse Russland wieder als Handelspartner betrachtet werden, ohne dass eine neue Abhängigkeit entsteht.

Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Unterstützt von:

publizer