Die Sachsen sind laut einer Umfrage wieder zufriedener. Nach mehreren Jahren mit teils deutlichen Rückgängen ist die durchschnittliche Zufriedenheit der Menschen im Freistaat 2025 gestiegen und befindet sich etwa auf dem Niveau wie vor der Corona-Pandemie. Das geht aus dem neuen «Glücksatlas» hervor, den die Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) erstellt hat.
Die durchschnittliche subjektive Lebenszufriedenheit ist dem Bericht nach im Vergleich zu 2024 gestiegen – nämlich von 6,87 auf 6,96 Punkte. Am besten schnitt Sachsen demnach in der regelmäßig durchgeführten Umfrage 2019 ab, damals mit 6,98 Punkten. Die Bewertungsskala geht von 0 («ganz und gar nicht zufrieden») bis 10 Punkte («völlig zufrieden»).
«Wie in anderen ostdeutschen Flächenländern sind die Sachsen mit ihrer finanziellen Situation eher unzufrieden, zeigen sich jedoch mit Arbeit und Familienleben sehr zufrieden», heißt es in dem Glücksatlas.
Junge Generation im Aufwind
Den größten Zugewinn an Lebenszufriedenheit verzeichnet laut Studie die junge Generation. Jugendliche, junge Erwachsene und Menschen im mittleren Alter bewerten ihr Leben heute positiver als noch vor einigen Jahren. Anders sieht es bei den über 60-Jährigen aus: In dieser Altersgruppe ist die Zufriedenheit dem «Glücksatlas» zufolge seit der Pandemie gesunken.
Auch Frauen und Stadtbewohner berichten tendenziell von rückläufiger Zufriedenheit, während Männer und insbesondere Menschen in ländlichen Regionen heute glücklicher sind als vor der Corona-Pandemie.
Innerhalb Sachsens zeigen sich zudem deutliche regionale Unterschiede. Die Menschen in Westsachsen sind zufriedener als in Ostsachsen. Der Abstand jedoch schrumpft.
Einkommen bleibt Schwachpunkt
Die Einkommenszufriedenheit in Sachsen liegt dem Bericht nach deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Den Grund dafür sehen die Autoren unter anderem darin, dass die jährlichen verfügbaren Einkommen in Sachsen etwa um 2.000 Euro geringer ausfallen als in der übrigen Bundesrepublik.
«Noch schlechter sieht es im Vermögensbereich aus: Zum Beispiel liegt die Wohneigentumsquote in Sachsen bei 34,7 Prozent, im benachbarten Bayern sind es 45,9 Prozent», heißt es im Bericht.
Wohlbefinden durch Familie
In anderen Bereichen liegen die Sachsen wiederum vorn: Die Zufriedenheit mit der Familie ist höher als im bundesweiten Durchschnitt - «und das trotz rückläufiger Geburtenzahlen, die normalerweise mit geringerer Familienzufriedenheit einhergehen». Auch mit ihrer Arbeit sind die Sachsen laut Studie zufriedener als der durchschnittliche Deutsche.
«Insgesamt deckt sich die subjektiv empfundene Lebenszufriedenheit weitgehend mit dem Niveau, das die objektiv messbaren Lebensqualitätsfaktoren erwarten lassen», resümieren die Autoren.
Im aktuellen bundesweiten Vergleich belegt Sachsen Rang 12 und liegt unter dem Bundesdurchschnitt (7,09 Punkte). Hamburg liegt demnach mit 7,33 Punkten vorn, das Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern mit 6,06 Punkten.
Wer wurde befragt?
Für den «Glücksatlas» 2025 wurden von Juli 2024 bis Juni 2025 insgesamt 13.905 Menschen im Alter ab 16 Jahren durch das Institut für Demoskopie Allensbach zur allgemeinen Lebenszufriedenheit befragt. Zu den Lebensbereichen Arbeit, Einkommen, Familie und Freizeit wurden durch das Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos im Juni 2025 insgesamt 5.148 Bürger im Alter ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind nach Angaben der Institute für diese Bevölkerungsgruppen repräsentativ.
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