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Razzia: Bande schickte Transsexuelle in Bordell-Netzwerk   

dpa / Axel Vogel
dpa / Axel Vogel

Der von der Bundespolizei zerschlagene mutmaßliche Menschenhändlerring soll von Siegen aus vor allem thailändische Transsexuelle in ein bundesweites Bordell-Netzwerk geschickt haben. Im Fokus der Kriminellen standen nach Erkenntnissen der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main Transsexuelle, die mit hohen Verdienstmöglichkeiten als Prostituierte nach Deutschland gelockt worden seien. Die Betroffenen - auch Frauen - hätten dann zumeist in Wohnungsbordellen - beispielsweise in Gewerbegebieten oder auch im ländlichen Raum - gearbeitet, sagte ein Sprecher der Behörde. Die mutmaßlichen Täter hätten auf diese Weise ein spezielles Segment im Rotlichtmilieu besetzen wollen.

Die Generalstaatsanwaltschaft geht davon aus, dass die 59-jährige Hauptbeschuldigte mit Helfern in Thailand Prostituierte angeworben und mit erschlichenen Touristen-Visa ausgestattet hat. In Deutschland angekommen sollen die Angeworbenen zunächst überwiegend in drei Bordellen in Siegen der Prostitution nachgegangen sein, die seit 2006 von der 59-Jährigen und ihrem deutschen Lebensgefährten betrieben würden.

Die Einnahmen sollen von der Hauptbeschuldigten zunächst vollständig einbehalten worden sein - zur Begleichung der angeblichen Schleusungskosten von bis zu 36 000 Euro sowie für Miete und Verpflegung. «Nach einer gewissen Verweildauer in den Siegener Bordellbetrieben sollen die Prostituierten in einer Art Rotationsprinzip in andere Bordellbetriebe des Netzwerks im gesamten Bundesgebiet verbracht worden sein», hieß es weiter.

Auch später soll die Hauptbeschuldigte dann einen Großteil der Einnahmen der Prostituierten über die örtlichen Bordellbetreiber erhalten haben. «Das ist wie so eine Art Schneeballsystem», sagte der Behördensprecher. Den Prostituierten seien bei einer Tätigkeit in Deutschland Gewinnversprechen gemacht worden, profitiert hätten dann aber vor allem die Drahtzieher. «Den Zweck hat man nicht verheimlicht, sie sind aber über die Konditionen getäuscht worden.»

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Axel Vogel